„Vergaß dei Haamit net!“ So dichtete einst Anton Günther, der berühmte Volksdichter und Sänger über das Erzgebirge. Ihm galt seine ganze Liebe. Und wer einmal hier geboren wurde und aufgewachsen ist wie ich, der kann sich diese „Haamit“ nie aus dem Herzen reißen, wenngleich er auch woanders sein mag. Man sagt uns Erzgebirgern ja eine besondere Heimatverbundenheit nach, und das ist zweifellos richtig. Mit keinem Flecken Erde tauscht ein waschechter Erzgebirger „seine Haamit“ gegen die Fremde. Uns zieht es immer wieder heim. Heim zu unseren sanften Hügeln, den dunklen Wäldern, den rauschenden Gebirgsbächen. Wir Erzgebirger sind genauso wie unser Land. Einfach und bodenständig, dass hat uns schon immer ausgemacht.
Auch wenn das Erzgebirge mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe ist, sind wir dennoch ein bescheidenes Bergvolk geblieben. Zudem halten viel auf unsere Traditionen. Zu Scharen strömen die Menschen herbei aus dem In- und Ausland, wenn in unseren Bergstädten Annaberg, Schneeberg, Schwarzenberg usw. die Bergmannsaufmärsche in der Adventszeit stattfinden. Dann lebt etwas von dem Glanz wieder auf, was das Erzgebirge einmal reich machte, nämlich der Abbau von Silber und Erzen. Von Generation zu Generation wird das Handwerk gepflegt. Man gibt die Kunst des Schnitzens und des Drechseln weiter. Ich sehe mit Freude, wie sich junge Menschen hier für das alte Liedgut eines Anton Günther begeistern.
Auch wenn wir hier im Erzgebirge keine Viertausender wie z.B. in der Schweiz haben, ebenso keine riesigen Seen, ist es eine wunderschöne Landschaft. Deshalb sprechen Leute, die hierherkommen und diesen schönen Landstrich besuchen, mit Bewunderung über unser Erzgebirge und machen hier gerne Urlaub. Kurzum, es muss schon etwas dran sein, an diesem Fleckchen Erde und an dem, was unser alter Anton Günther in seinen Liedern schon besang. Überdies ist es für mich als Fotograf, der dieses Erzgebirge genauso liebt, wie unser Anton, ist es immer wieder eine Freude, durch diese Landschaften zu streifen und es mit der Kamera festzuhalten. Kurz gesagt, es ist ein Geschenk, hier im Erzgebirge leben zu dürfen. Glück auf!